Katzen gelten bei vielen Menschen leider immer noch als eigenwillig und
nicht trainierbar bzw. nicht erziehbar, denn sie haben ja ihren eigenen Kopf!
Doch mit der richtigen Methode und Geduld ist Katzentraining nicht nur möglich, sondern vor allem für die Katzis, aber auch für uns Menschen, extrem bereichernd.
In diesem Beitrag betrachten wir, wie das Katzentraining zu einem besseren Miteinander führen kann und welchen gesundheitlichen Nutzen es für das Wohlbefinden unserer Katzis mit sich bringt.
Warum Katzentraining
wichtig ist!
Katzentraining stärkt die Mensch-Katzi-Bindung sowie das Vertrauen, zudem wird das allgemeine Wohlbefinden gesteichert. Durch das gezielte Training können Katzen lernen, sich in ihrer Umgebung sicherer zu fühlen, besser mit Alltagsstress umzugehen, und daduch hilft das Training dabei, unerwünschtes Verhalten zu minimieren.
Unsere Katzis benötigen geistige Anregung, um Langeweile und Stress zu vermeiden, denn dies kann nämlich zu unerwünschtem Verhalten, oder sogar zu gesundheitlichen Problemen führen.
Darüber hinaus kann Katzentraining, insbesondere das "Medical Training" dazu beitragen, dass medizinische Untersuchungen und Behandlungen weniger stressig für die Katze sind. Dies kommt sowohl der Katze als auch dem Tierarzt zugute und führt zu einer verbesserten gesundheitlichen Versorgung.
Das Verhalten unserer Katzis wird, ähnlich wie bei anderen Säugetieren, von einem Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung und Erfahrungen
bestimmt und geprägt. Beim Training ist es u.a. wichtig, die natürlichen
Instinkte und Verhaltensweisen unserer Kazis zu verstehen.
Katzen sind von Natur aus Jäger, was bedeutet, dass sie in der Natur vor allem durch Beobachten und Ausprobieren lernen, und genau das können wir ihnen durch das Training ermöglichen. Wir stellen sie vor unterschiedliche Herausforderungen und helfen ihnen mittels positiver Verstärkung, die Herausforderung zu meistern, die Aufgabe zu lösen und dabei noch jede Menge Erfolge zu erzielen.
Die Belohnung im Katzentraining und wie du erfolgreich dein Katzi trainierst
Die Basis des Katzentrainings liegt in der sogenannten operanten Konditionierung, einer Lernmethode, bei der ein bestimmtes Verhalten u.a. durch Belohnung verstärkt wird. Hierbei sollte immer die positive
Verstärkung im Vordergrund stehen, denn Strafen oder negative
Verstärkungen führen bei vielen Katzen zu Stress und Angstverhalten.
Positive Verstärkung bedeutet, dass dein Katzi für gewünschtes Verhalten
belohnt wird, anstatt für Fehlverhalten bestraft zu werden. Denn Katzen
lernen viel besser, wenn sie dabei positive Gefühle haben, dies steigert
auch zusätzlich ihre Motivation. Die Belohnung kann in Form von Leckerlis,
Futter, Lob oder Spielzeug geschehen - im Training greifen wir bei Katzen
hauptsächlich auf die Futter-bzw. Leckerlibelohnung zurück.
Eine der bekanntesten und effektivsten Trainingsmethoden ist das
Clickertraining. Beim Clickertraining wird mit einem Clicker ein „Click“-
Geräusch als Marker bzw. Markersignal verwendet. Der Clicker ist ein
kleines Gerät, das beim Drücken ein Klickgeräusch macht.
Was benötigst du um mit dem Clickertraining zu starten?
Hast du alles, kannst du jetzt mit der Konditionierung auf das Markersignal starten, dabei arbeiten wir mit der klassischen Konditionierung:
Die gesundheitlichen Vorteile des Katzentrainings
Stressreduktion
Viele Katzis sind sehr anfällig für Stress. Stress kann bei Katzen zu
gesundheitlichen Problemen wie stressbedingte Gastritis, div.
Verdauungsproblemen, übermäßigem Putzen (was zu Hautproblemen
führt) oder sogar zu Harnwegserkrankungen u.v.m. führen. Durch gezieltes Training können Katzen lernen, stressauslösende Situationen besser zu bewältigen.
Es ist medizinisch erwiesen, dass chronischer Stress das Immunsystem
schwächt, was Katzen anfälliger für Infektionen machen kann.
Stressmanagement durch Training und positive Verstärkung kann helfen,
das Stressniveau der Katze zu senken und so ihr Immunsystem zu
unterstützen.
Durch das Trick-Training lernt dein Katzi z.B. nicht nur tolle Tricks, sondern es lernt Aufgaben zu lösen, seine kognitiven Fähigkeiten zu nutzen und Probleme zu bewältigen. Dies fördert die geistige Auslastung, und verleiht ein Gefühl des Erfolgs und Glücks. Darüber hinaus trägt das Training dazu bei, die individuelle Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit: ist die Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen) aufzubauen und zu stärken. Dadurch gewinnt dein Katzi mehr Selbstvertrauen und das Wissen, dass es Herausforderungen meistern kann.
Förderung von Bewegung und Prävention von Fettleibigkeit
Training ist eine großartige Möglichkeit, dein Katzu zur Bewegung zu animieren, besonders bei Wohnungskatzen, die oft nicht genug körperliche Aktivität erhalten. Bewegung spielt neben der artgerechten Ernährung, eine wesentliche Rolle bei der Prävention von Übergewicht, ein mitunter sehr häufiges Problem bei Katzen. Übergewicht kann wiederum zu weiteren gesundheitlichen Problemen wie Diabetes und Gelenkserkrankungen führen.
Deshalb ist es wichtig, vor allem reine Wohnungskatzen, körperlich und
geistig aktiv zu halten. Durch Training, das das Jagdverhalten simuliert, kann der Jagdtrieb deiner Katze genutzt werden, um sie zu mehr Bewegung zu motivieren.
Wenn dein Katzi bereits Probleme am Bewegungsapparat hat, können gezielte Physio-Übungen in das tägliche Training mit eingebaut werden, um deinem Katzi mehr Lebensqualität zu geben und Schmerzen zu nehmen. Natürlich müssen hier die Trainingseinheiten, sowie die verschiedenen Übungen individuell an die Bedürfnisse der jeweiligen Katze angepasst werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Verhalten und neurologische Gesundheit
Wie bei uns Menschen ist auch bei unseren Katzis das Training eine Form der geistigen Stimulation. Regelmäßiges Training und geistige Herausforderungen halten das Gehirn aktiv und fördern die neurologische Gesundheit unserer Katzen. Es wird angenommen, dass dies dem Alterungsprozess entgegenwirken kann und möglicherweise sogar das Risiko von Demenzerkrankungen bei älteren Katzen senkt.
Gelangweilte oder unterforderte Katzen entwickeln oft Verhaltensauffälligkeiten wie z.B.: übermäßiges Miauen, Kratzen an Möbeln, Zerstören von Gegenstände usw. Zudem kann es auch zu Disharmonien in Katzengruppen führen.
Regelmäßiges Training hält dein Katzi geistig stimuliert und beugt solchen
Problemen vor!
Früherkennung von gesundheitlichen Problemen
Wenn eine Katze regelmäßig trainiert und beobachtet wird, fallen körperliche bzw. gesundheitliche Veränderungen schneller auf. Wenn die Katze plötzlich weniger aktiv ist, bestimmte Aufgaben nicht mehr ausführen kann, oder plötzlich nicht mehr zum Training kommt, könnte dies auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Dies ermöglicht eine frühere Diagnose und Behandlung von Erkrankungen.
Katzentraining als Mittel der Prävention
Das Training kann auch vorbeugend gegen verschiedene Verhaltens- und
Gesundheitsprobleme eingesetzt werden. Ein Katzi, das regelmäßig trainiert wird, neigt weniger zu Langeweile und zu damit verbundenen Problemen und Verhaltensauffälligkeiten. Zudem können durch das Training Verhaltensprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, bevor sie zu ernsthaften gesundheitlichen oder sozialen Problemen führen.
Fazit
Katzentraining erfordert Geduld, Verständnis und das richtige Werkzeug.
Mit Methoden wie dem Clickertraining kannst du nicht nur das Verhalten von deinem Katzi verbessern, sondern auch zu seiner geistigen und körperlichen Gesundheit beitragen. Darüber hinaus kann das Training helfen, den Stress bei Tierarztbesuchen und medizinischen Maßnahmen zu reduzieren und dadurch die allgemeine Gesundheitsversorgung deiner Katze zu verbessern.
Training schafft eine engere Bindung zwischen Mensch und Katzi, fördert die physischen und kognitiven Fähigkeiten, und sorgt letztendlich für ein harmonischeres Zusammenleben.
Durch Training kannst du also nicht nur das Wohlbefinden deiner Katze steigern, sondern auch eine Grundlage für ein langes und gesundes Katzi-Leben legen.
© 2024 Julia Lercher I Pfotenklang
Alle Rechte vorbehalten
Kostenfreies spannendes
Know-how
Clickertraining mit Katzen und was es alles bewirken kann!
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© 2025 Julia Lercher I Pfotenklang
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